Diesen Frühling leben wir ganz nach „in der Kürze liegt die Würze“. Und so rufen wir das Format „KURZ/EN“ ins Leben. Unter diesem Motto wollen wir den Theatersaal (im Irchel) nutzen, zwei Kurzstücke zu präsentieren. Die beiden Stücke, die jeweils ca. 45 minuten gehen, werden hintereinander, mit einer halbstündigen Pause gezeigt.
Die Produktion findet unter der künstlerischen Leitung von Vanessa Morandell und Elisabeth Agethen statt. In zwei Teams à fünf Menschen aus unterschiedlichsten Studiengängen, mit verschiedenster Theatererfahrung spielen, tanzen, untersuchen sie in ihren beiden Stücken „Müde“ und „ZüriSack“ heutige Gesellschaftliche Themen.
ZüriSack
Regie: Elisabeth Agethen
Tilli fühlt sich wie ein richtiger Züri-Sack: Alleingelassen, zurückgewiesen und übrig geblieben. Sie sucht Bestätigung in Verehrern und Sexbekanntschaften, doch niemand ist, wie man scheint. Niemand sagt, was man denkt. Wenigstens seit Milli nicht mehr da ist. Leere Räume werden mit leeren Worten gefüllt. Frühere Freunde geistern anteilslos durch ihr Leben und ihre Wohnung. Die Hilfe der wenigen fürsorglichen Personen kann sie nicht annehmen. Also taucht sie ab in eine Welt aus Erinnerungen, auf der Suche nach Halt, Sicherheit und einer früheren Version ihres Selbst.
Das Kurzstück wurde von den Schauspieler*innen aus Improvisationen, Diskussionen, Stand-Up Comedy Sets und Erfahrungen erfunden und selbst geschrieben. In 50 Minuten zeigend, werden die Zuschauer*innen in die Welt von Tilli eingeladen und folgen ihr durch das dass Wirrwarr von guten und schmerzhaften Erinnerungen, Realitäten und Geistern, die sie in ihrer Wohnung heimsuchen. Das Debut-Stück der Regisseurin, Elisabeth Agethen, soll zum Denken über das eigene Handeln und die Wertschätzung von den Personen in eigenen Leben anregen.
Müde
Regie: Vanessa Morandell
Müde ist eine bewegte Auseinandersetzung zum Thema Depression. Als Inspiration für unseren Text dienten uns Gespräche mit Freunden und Bekannten, Interviews mit Peers der Pro Mente Sana Stiftung, die früher selbst eine Erschütterung erlebt haben, und eigene Recherche.
Daraus gewachsen ist eine Collage dieser Krankheit verwoben mit der Gefühlswelt eines Betroffenen. Zwischen Tanz und Theater, grossen Emotionen und ihrer totalen Abwesenheit wollen wir uns nähern:
Wann ist man normal? Was ist krank? Wie sieht ein Alltag aus? Wie fühlt er sich für Betroffene an? Was passiert da in den Köpfen unserer Freunde? unserer Familie? unserer Bekannten?
Angetrieben von unseren Erfahrungen am eignen Leib und als Zeug*in im Bekannten- und Familienkreis versuchen wir uns diesen Fragen zu stellen. Wagen es einen kurzen Einblick in das Innere zu geben.
Aufführungsdaten: Dienstag, 06.07.2021
Donnerstag, 08.07.2021
Samstag, 10.07.2021
Dienstag, 13.07.2021
Donnerstag, 15.07.2021
Freitag, 16.07.2021
Aufführungsort: Theatersaal Irchel